Translations:Selbstreinigung durch Pyrolyse/2/de-formal
Der chemische Vorgang der Pyrolyse ist den Menschen seit der Steinzeit bekannt. Man versteht darunter die thermo-chemische Spaltung organischer Verbindungen durch hohe Temperaturen ohne Zugabe von Sauerstoff. Mit Hilfe von Pyrolyse lässt sich beispielsweise Teer aus Holz gewinnen. Bei sehr hohen Temperaturen karbonisieren die Stoffe vollständig, das heißt, sie werden zu Kohlenstaub. Dieser Vorgang lässt sich auch zur Selbstreinigung von Backöfen einsetzen. Die Ingenieure der Herdfabrik in Traunreut entwickeln hierfür einen Backofen, der sich auf über 500 Grad Celsius aufheizen lässt.[1] Der Ofen braucht für diesen Reinigungsvorgang einige Stunden. „Das automatische Funktionsprinzip der pyrolytischen Selbstreinigung beruht auf drei Stufen: Erstens eine Stunde Erwärmung des Backofens auf 290° C (Austrocknen der Speisereste), zweitens Erhöhen der Temperatur auf 500° C und zweistündiges Verbrennen der Rückstände, wobei der Großflächengrill als "Nachverbrenner" wirkt, und drittens Absenken der Temperatur.“[2] In der Zwischenzeit wird auf 465° C aufgeheizt und nach zwei Stunden kühlt der Ofen eine Stunde aus. Während der Heizzeit karbonisieren sämtliche Verschmutzungen, das heißt, sie werden zu „Asche“, die sich problemlos aus dem Herd entfernen lässt. Somit entfällt die komplizierte mechanische Reinigung schwer erreichbarer Bereiche im Backofen und die Nutzer können auf den Einsatz aggressiver chemischer Reinigungsmittel verzichteten.