Thermador

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Seit über 100 Jahren steht Thermador für Design, Leistung und Innovation in der Küche und darüber hinaus. Die amerikanische Marken Ikone bietet vernetzte High-End-Küchengeräte zum Kühlen, Kochen und Geschirrspülen an, die dem luxuriösen Lebensstil ihrer Kunden.

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Der "Masterpiece" Einbauofen. Thermador war der erste Hersteller der in den USA wall-oven produzierte und verkaufte. (Quelle:BSH-Konzernarchiv)
Der Thermador Star Burner. Als Ikone der Marke auch im Logo von Thermador verewigt. (Quelle:BSH-Konzernarchiv)

Kreativer Trendsetter: Die Marke Thermador in den USA

Als Thermador 1916 gegründet wurde, besaßen die meisten US-amerikanischen Haushalte noch keinen Zugang zu Elektrizität. Gekocht und gebacken wurde zu dieser Zeit hauptsächlich mit Holz- und Kohleöfen. Thermador produzierte daneben bereits die für damalige Verhältnisse schon sehr fortschrittlichen Gasöfen. Die Produktpallette umfasste lange Zeit aber auch Standheizungen, Transformatoren und Luftkühler.

1932 brachte Thermador die ersten Einbaumodelle auf den Markt. Die US-amerikanischen Städte waren zu diesem Zeitpunkt weitestgehend an das Stromnetz angebunden. Holz- und Kohleöfen standen noch frei und konnten beliebig in den Küchen platziert werden, die modernen Modelle benötigten Gas- oder Stromanschluss und fanden daher feste Plätze in den Küchen. Ende der 1940er-Jahre hielt der Alltag Einzug in die Küchen. Gleichzeitig stieg die Nachfrage an professionellen Geräten für hochwertige Anwendungen. Thermador führte diese Entwicklung an und verkaufte 1947 als erste US-Firma Hausgeräte aus Edelstahl. Die Produktpallette erweiterte sich im gleichen Jahr um neuartige Einbaubacköfen, die in Schrankmodule auf Brusthöhe installiert werden, sogenannte Wall-Oven. 1957 brachte Thermador Einbaukühlschränke auf den Markt, erhältlich in den Farben Kupfer, Türkis, Pink, Gelb oder Weiß.

Thermador blieb Vorreiter bei innovativen Technologien im Bereich der Hausgeräte. 1962 präsentierte der US-amerikanische Hausgerätehersteller den ersten selbstreinigenden Ofen, neun Jahre bevor die BSH in Deutschland den ersten Pyrolyse-Ofen auf den Markt brachte. Einen bis heute anhaltenden Trend startete Thermador 1965: Die ersten Backöfen mit Ofentüren aus verdunkeltem Glas kamen auf den Markt. Kurios wurde es 1967 – ein Einbau-Dosenöffner sowie ein Einbau-Toaster wurden präsentiert.

Erfolg hatte Thermador auch im us-amerikanischen Fernsehen. In der erfolgreichen, von 1969 bis 1974 ausgestrahlten Sitcom „The Brady Bunch“ kochte die Familie auf Thermador Geräten. Auch eine Ikone US-amerikanischer Kochkunst, die Köchin und Kochbuchautorin Julia Childs, nutzte regelmäßig Thermador Geräte bei ihren Auftritten. Ihr Thermador Wall Oven wird heute im National Museum of American History in Washington ausgestellt.

Local Hero der BSH

Die BSH übernahm 1998 den US-amerikanischen Hausgerätehersteller Thermador und integrierte damit eine weitere angesehene Marke in die BSH-Familie. Nach dem Erwerb wurden ehrgeizige Ziele beschlossen: "We want to be the most competitive company on the sector. If there were an Oscar for product, service, and environmental protection BSH would get it!". Die BSH nutzte die Marktposition von Thermador auch, um das eigene Geschirrspüler Portfolio in den USA zu vermarkten. Die BSH-Geschirrspüler überzeugten die US-amerikanischen Verbraucher nicht nur mit ihrer effizienten Reinigungsleistung, ein großer Pluspunkt war die geringe Betriebslautstärke – BSH-Geschirrspüler waren zu diesem Zeitpunkt acht Mal leiser als bisherige US-Geräte.

Eine Markenikone kam 1998 in den Handel. Star Burner – sternförmig konstruierte Brenner, die eine 56 % größere Fläche gegenüber den herkömmlichen runden Brennern befeuern können, bis heute ein Erkennungszeichen für Thermador Gasherde.

Auch im neuen Jahrtausend war Thermador der Zeit voraus und präsentierte viele Innovationen. Den „Jet-Impingement“-Backofen im Jahr 2002, bei dem gezielte Luftstrahlen das Garen um 75 % beschleunigen. Im Jahr 2006 führte Thermador mit der Freedom Collection modulare Kühlgeräte ein, ein neues Konzept, das Hausbesitzern Flexibilität für die Aufbewahrung von Lebensmitteln bot. 2009 entstand das bis dahin größte und leistungsstärkste Induktionskochfeld, das auch mit Sensortechnik versehen war. Im selben Jahr debütierte auch der Sapphire-Geschirrspüler von Thermador, in dessen umfangreichem Fassungsvermögen leicht Platz auch für Weingläser ist. 2010 führt Thermador den innovativen Dampf- und Heißluftbackofen ein, der Speisen auftaut, dämpft, gart und bäckt. Dampfgaren erfreut sich in der amerikanischen Küche immer größerer Beliebtheit. Heute produziert die BSH Hausgeräte der Marke Thermador in ihren beiden nordamerikanischen Fabriken in New Bern und La Follette.


Literatur und Quellen

  • BSH-Konzernarchiv, The Heritage of Thermador, 2001.
  • BSH-Konzernarchiv, Thermador – An American Icon, 2005.
  • BSH-Konzernarchiv, B05-0832, Erwerb Thermador.
  • BSH-Konzernarchiv, A05-0025, inform 2002/1.
  • BSH-Konzernarchiv, F-BSH-001, 40 Jahre – Eine Chronik.
  • Bosch-Konzernarchiv, Bosch Zünder 2006/3.
  • Bosch-Konzernarchiv, Bosch Zünder 2007/1.
  • The Blueprint: Vintage Thermador Kitchen Innovation 1950s-1970s, 2016.