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Die frühen Mikrowellen-Geräte sind für den Privatanwender kaum erschwinglich und werden wegen ihrer Größe und Gewichts vor allem in der Gastronomie verwendet.[1] Siemens produziert bereits seit 1957 Mikrowellen für den deutschen Markt.[2] Die erste Siemens-Mikrowelle wiegt jedoch zwei Zentner, benötigt einen Wasserkühler und kostet 7.000 D-Mark.[3] Dem Gerät wird deshalb keine Chance eingeräumt und die Pläne verschwinden wieder in der Schublade. Der Hersteller Neff integriert auch 1957 Mikrowellentechnik in Backöfen und stellt den ersten kombinierten Mikrowellenherd Europas, den Elektronen-Herd, auf der Kölner Haushaltsmesse der Öffentlichkeit vor.[4] Doch durchsetzen können sich die Geräte vorerst nicht. Erst ab den 1970er Jahren verbreitet sich die Mikrowelle in den USA und in Japan rasant.[5] In Deutschland soll es noch länger dauern. Die Deutschen stehen dem Mikrowellenherd lange skeptisch gegenüber. Viele Menschen befürchten, die Geräte seien nicht strahlendicht und daher gefährlich für die Gesundheit.[6] Hersteller wie die BSHG[7] versuchen jahrelang, über dieses Missverständnis aufzuklären.[8] Die BSHG schult Verbraucher in ihren Mikrowellen-Studios, gibt auf die Mikrowelle konzentrierte Kochrezepte aus, klärt massenhaft Journalisten – „Meinungsbildner“, wie sie intern genannt werden – auf etc.[9]
- ↑ Konzern-Archiv, A05-0008, inform 1985/4, S. 16.
- ↑ Küchenherde. Strahlende Zukunft, in: DER SPIEGEL 1985/3, S. 64.
- ↑ Ebd.
- ↑ Konzern-Archiv, Hans Tischert: 80 Jahre Neff, (Sonderdruck Stätten deutscher Arbeit), Berlin 1957, S. 15 f. 40 Jahre BSH – Eine Chronik, S. 39.
- ↑ Küchenherde. Strahlende Zukunft, in: DER SPIEGEL 1985/3, S. 64.
- ↑ Konzern-Archiv, A05-0001, inform 1978/6, S. 4.
- ↑ Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.
- ↑ Küchenherde. Strahlende Zukunft, in: DER SPIEGEL 1985/3, S. 64.
- ↑ Konzern-Archiv, unverzeichnet, Fachtagung „Mikrowelle 88“, Rückseite.