BSH Chronologie 2003-2013: Internationale Konsolidierung

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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat die BSH[1] viel erreicht. Doch die Aufgabe, ihre Stellung in Deutschland und auf dem Weltmarkt zu halten, ist nicht leicht. „Wir müssen zum einen unsere Position als Innovationsführer der Branche weiter ausbauen. Wir müssen zum anderen durch konsequentes Kostenmanagement die Grundlage für weiteres wertorientiertes Wachstum schaffen. Und wir müssen gezielt die Chancen nutzen, die uns neue, zukunftsweisende Märkte eröffnen.“[2] Mit diesen Worten skizzieren die Geschäftsführer im Geschäftsbericht 2003 das Vorhaben für die folgenden Jahre.

Neue Strukturen im Inneren

Intern ordnet der Konzern sich neu und intensiviert die Personalarbeit. Zuvor an deutschen Standorten als Pilotprojekte erfolgreich eingesetzte Personalinstrumente werden von nun an international implementiert. In München entsteht in der Carl-Wery-Straße 34 eine neue, moderne Konzernzentrale, die fast alle Münchner Mitarbeiter unter einem Dach vereint.[3]

2005 wird das Unternehmensleitbild überarbeitet. Die Leitsätze lauten: „Unsere Kunden können uns vertrauen. Als Innovationsführer gehen wir unserer Branche voraus. Grundlage unseres Erfolgs sind unsere Mitarbeiter. Wir steigern den Wert unseres Unternehmens. Wir übernehmen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft.“[4] 2006 ergänzt die BSH das Unternehmensleitbild durch die Business Conduct Guidelines.[5] Der Kodex von rechtlichen und ethischen Verhaltenspflichten gilt für alle Mitarbeiter im Unternehmen und regelt den verantwortungsvollen Umgang untereinander, sowie mit Externen, insbesondere Kunden und Geschäftspartnern.

2011 wird das Diversity-Management initiiert. „Außergewöhnliche Menschen in einem starken globalen Netzwerk“[6]: Das ist das Motto der neuen Personalpolitik, die darauf abzielt, Mitarbeiter mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen in das Unternehmen zu holen.[7] Damit verbunden ist das Ziel, Vielfalt in den Bereichen Internationalität (internationaler Personalaustausch), Altersstruktur (die Erfahrungen älterer Mitarbeiter nutzen) und Gender (mehr Frauen im Unternehmen) gezielt sicherzustellen und auszubauen.[8] Um dies zu erreichen werden weltweit Talente in Nachwuchsprogrammen gefördert.[9]

Internationale Konsolidierung

Wirtschaftlich beginnen ab 2003 turbulente Zeiten für die BSH: Die Weltwirtschaft ist volatil, gleichzeitig bieten aber die Osterweiterung der EU und die wirtschaftliche Öffnung Chinas auch große Chancen. In der Zeit zwischen 2003 und 2013 kann die BSH den erwirtschafteten Umsatz von gut 6 Milliarden Euro (2003) auf über 10 Milliarden Euro (2013) fast verdoppeln. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt ebenfalls an, von 34.400 im Geschäftsjahr 2003 auf 49.876 im Geschäftsjahr 2013.[10]

Doch die Erfolgsgeschichte verläuft nicht linear. Ein weltweiter Konjunktureinbruch in den Jahren 2001 und 2002, verursacht auch durch die Terroranschläge vom 11. September 2001, führt unter anderem zu einer Rezession der exportorientierten deutschen Wirtschaft. Betroffen davon ist auch die Hausgerätebranche. Der deutsche Heimatmarkt der BSH leidet unter starkem Preisverfall.[11] Um hier entgegenzuwirken, fasst die Geschäftsleitung zukunftsträchtige internationale Märkte intensiver ins Auge. Neben dem Ausbau des Geschäftes in Nordamerika, wird Osteuropa besondere Beachtung geschenkt. Durch die EU-Osterweiterung 2004 entsteht hier ein neuer, äußerst attraktiver Markt.[12] Das internationale Geschäft, die BSH ist zu diesem Zeitpunkt in 37 Ländern vertreten, wird ein wichtiger Stützpfeiler für den wirtschaftlichen Erfolg.[13]

Die Lage auf den Finanzmärkten bleibt allerdings wechselhaft. Nach einem Rekordjahr 2005 für die BSH, mit einer Umsatzsteigerung von 13 Prozent zum Vorjahr[14], folgt 2007 die nächste Finanzkrise. Der Auslöser, die US-Immobilienkrise, hat direkte Auswirkungen auf das Einbaugerätegeschäft. Der Umsatz der BSH geht 2008 deutlich zurück.[15] Die BSH führt dennoch ihre Strategie der Internationalisierung und Expansion auf neue Märkte zielstrebig weiter. Anfang 2010 beginnt die BSH sich intensiver im arabischen Raum zu engagieren; von besonderem Interesse ist Saudi-Arabien.[16] Um ihre Präsenz im mittel- und osteuropäischen Raum weiter auszubauen, erwirbt die BSH 2013 den polnischen Kleingerätehersteller Zelmer S. A. in Rzeszów.[17] Trotz Wirtschaftskrise kann die BSH ihren Umsatz wieder steigern, so dass 2013 die Zehn-Milliarden-Marke überschritten wird.[18] Die BSH profitiert von ihrem, über Jahre hinweg erarbeiteten, starken internationalen Netzwerk, durch das stagnierende Entwicklungen in einzelnen Regionen mit Zuwachsraten in anderen Gebieten kompensiert werden können.

Einzelnachweise

  1. Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.
  2. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 5
  3. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 39.
  4. Zitiert aus inform 2005/3, S. 10, BSH-Konzernarchiv, A05-0028.
  5. https://www.bsh-group.de/index.php?page=112483 (abgerufen am 19.10.2016).
  6. BSH-Konzernarchiv, A01-0028, Geschäftsbericht 2010, S. 25–31. A01-0035, Jahresbericht 2015, S. 30.
  7. BSH-Konzernarchiv, A01-0030, Geschäftsbericht 2012, S. 49.
  8. BSH-Konzernarchiv, A01-0036, Geschäftsbericht 2013, A01-0029, S. 42. Geschäftsbericht, S. 2011, S. 47.
  9. BSH-Konzernarchiv, A01-0036, Geschäftsbericht 2013, S. 42.
  10. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 67; A01-0036, Jahresbericht 2013, S. 2 und S. 42.
  11. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 5; Hintergrund: Deutschland erlebte bisher vier Rezensionen, 15.05.2003, http://www.handelsblatt.com/archiv/hintergrund-deutschland-erlebte-bisher-vier-rezessionen/2246652.html (abgerufen am 18.10.2016).
  12. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 5-7.
  13. BSH-Konzernarchiv, A01-0021, Geschäftsbericht 2003, S. 6f. und S. 10.
  14. BSH-Konzernarchiv, A01-0023, Geschäftsbericht 2005, S. 5.
  15. BSH-Konzernarchiv, A01-0026, Geschäftsbericht 2008, S. 5. A01-0027, Geschäftsbericht 2009, S. 5.
  16. BSH-Konzernarchiv, A01-0028, Geschäftsbericht 2010, S. 50f.
  17. BSH-Konzernarchiv, A01-0036, Geschäftsbericht 2013, S. 46f.
  18. BSH-Konzernarchiv, A01-0036, Geschäftsbericht 2013, S. 35.