BSH Chronologie 2014–Heute: Die Weichen werden neu gestellt
„Wir haben eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte hinter uns. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Chancen der Märkte zu nutzen und diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Gemeinsam bringen wir die BSH in der kommenden Dekade auf die nächste Ebene des Erfolgs.“ Mit diesen Worten eröffnet CEO Karsten Ottenberg im April 2014 den internationalen Corporate Summit in München.[1]
BSH/NextLevel
Dieses Managementtreffen ist auch der Startschuss für eine strategische Neuausrichtung der BSH[2]. Im Zentrum steht hierbei die Fokussierung auf sechs strategische Schwerpunkte, sowie ein neues Zusammenspiel von Regionen, Produktbereichen, Marken und Zentralfunktionen. Dies bedeutet auch einen tiefgreifenden Umbau der Organisationsstruktur. Ein wesentliches Ziel ist die konsequente Ausrichtung auf den Konsumenten. „Wir wollen eine durchgängig kundenorientierte Organisation aufbauen“ erklärt die Geschäftsführung.[3] Außerdem soll das Unternehmen fit gemacht werden für die allgegenwärtige Digitale Transition, denn „die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle, nicht nur beim Kauf, sondern auch bei der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen.“[4]
Konsequente Kundenorientierung bedeutet auch, dass man auf die regional unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zukünftig noch besser reagieren können will. Von Produktentwicklung über Vertrieb bis zum Service wird die unternehmerische Verantwortung deshalb stärker an die fünf neu strukturierten Regionen übergeben: Europe, Asia Pacific, Greater China, North America, T-MEA-CIS[5]. „So rücken wir näher an unsere Kunden, verkürzen Entscheidungswege und beschleunigen unsere Prozesse“ legt Karsten Ottenberg dar.[6]
Wesentlicher Grund für diese Neuaufstellung ist der Wandel der Märkte. Auf dem stagnierenden europäischen Markt herrscht ein aggressiv geführter Verdrängungswettbewerb. Die BSH stellt sich erfolgreich diesem Wettbewerb, aber für weiteres Wachstum in der Zukunft müssen zusätzlich neue Märkte erschlossen werden. Chancen dazu sieht die BSH besonders in den Regionen Asien, Afrika und Osteuropa.[7]
BSH Hausgeräte GmbH
Der Jahresbeginn 2015 bringt eine weitere tiefgreifende Veränderung. Am 5. Januar verkauft die Siemens AG ihreAnteile an dem Gemeinschaftsunternehmen vollständig an die Robert Bosch GmbH. Die offizielle Firmenbezeichnung lautet von nun an BSH Hausgeräte GmbH. Die BSH gehört nun als weitestgehend eigenständiger Konzern ausschließlich zur Bosch Gruppe. Für Siemens war die Hausgerätesparte der letzte Geschäftsbereich mit direktem Konsumentenbezug, durch den Rückzug aus dem Gemeinschaftsunternehmen konzentriert sich der Konzern im Folgenden ganz auf das Industriegeschäft.
Die neue Unternehmensstrategie ist erfolgsversprechend für die BSH: Das Unternehmen kann bereits im ersten Jahr den erwirtschafteten Umsatz um eine Milliarde Euro erhöhen. 2015 wird so ein Umsatz von 12 Milliarden Euro erzielt. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt auf 56.500 im Geschäftsjahr 2015.[8] Eine bemerkenswerte Leistung, die durch den gleichzeitigen Umbau der BSH Organisationsstruktur noch zusätzlich an Bedeutung gewinnt.[9]
We are BSH
„We are BSH“ heißt es 2016 mit dem neuen Leitbild. „Was uns antreibt: Wir wollen auf der ganzen Welt die erste Wahl für Konsumenten sein. Wir wachsen verantwortungsbewusst und tragen zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen bei.“[10] Die hier beschriebene Motivation und Ambition gibt der Strategie einen tieferen Sinn und macht die Stärken und Werte des weltweit operierenden Unternehmens sichtbar.[11] Mit einem Umsatzwachstum von rund 11 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro konnte die BSH das gute Wachstum des Vorjahres noch übertreffen. 41 Fertigungsstätten in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien sowie ein starkes Netz von fast 80 Vertriebs-, Produktions- und Kundendienstgesellschaften in rund 50 Ländern sind eine starke Basis für das kundenzentrierte Geschäftsmodell der BSH. Für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft des Unternehmens sorgt die BSH unter anderem durch Investitionen in Forschung- und Entwicklung: Die im Vergleich zum Vorjahr auf 4 Prozent angestiegene Quote spiegelt die Investition in vernetzte Hausgeräte wider sowie den weltweiten Aufbau von regionalen Technologie- und Innovationszentren, etwa dem neuen Technologiezentrum in Adugodi, Indien[12] und dem Entwicklungszentrum im Home Appliance Park in Chuzhou, China[13].
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A05-0041, inform 02/2014, S. 3.
- ↑ Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A05-0041, inform 02/2014, S. 5.
- ↑ So CSO Matthias Ginthum in: BSH-Konzernarchiv, A05-0041, inform 02/2014, S. 4.
- ↑ Turkey, Middle East, Africa, Commenwealth of Independent States, BSH-Konzernarchiv, A01-0033, Geschäftsbericht 2014, S. 39.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A05-0041, inform 02/2014, S. 4-5.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A05-0041, inform 02/2014, S. 4.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A01-0035, Jahresbericht 2015, S. 5.
- ↑ BSH / NextLevel News 07, Januar 2015, S. 1.
- ↑ BSH-Leitbild auf wearebsh.de/#motivation
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A01-0035, Jahresbericht 2015, S. 4f.
- ↑ „BSH eröffnet Technologiezentrum in Indien: Maßgeschneiderte Produkte und Services für den regionalen Konsumenten“, BSH-Presseinformation vom 21.11.2016
- ↑ „Die BSH schreibt das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte“, BSH-Presseinformation vom 12.4.2016