BSH Konzernarchiv: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus diesem Grund entstanden in der Überlieferung auch große Lücken. Da es für beide Konzernarchive einen immer größeren Aufwand bedeutete, zusätzlich zur eigenen Tätigkeit auch Anfragen zur BSH und den Hausgeräten zu beantworten, reifte bei einzelnen Verantwortlichen zunehmend die Idee, ein eigenes Konzernarchiv aufzubauen. Mit einem Wechsel des Vorsitzes der Geschäftsführung im Jahre 2013 kam Bewegung in dieses Thema. Auf die Bitte des neuen Geschäftsführers an die damalige Kommunikationschefin, in einer Frage „... doch mal im Archiv nachzusehen ...“, musste diese antworten, dass die BSH gar kein richtiges Archiv besitze. Dies war der Startschuss für konkrete Maßnahmen. Schon kurz darauf gab es einen gemeinsamen Termin mit der Kommunikationschefin und dem CEO, an dessen Ende das notwendige Budget für die Errichtung eines Konzernarchivs freigegeben wurde. Der Verfasser, Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung, wurde damit beauftragt, das Projekt intern zu koordinieren und umzusetzen.
Aus diesem Grund entstanden in der Überlieferung auch große Lücken. Da es für beide Konzernarchive einen immer größeren Aufwand bedeutete, zusätzlich zur eigenen Tätigkeit auch Anfragen zur BSH und den Hausgeräten zu beantworten, reifte bei einzelnen Verantwortlichen zunehmend die Idee, ein eigenes Konzernarchiv aufzubauen. Mit einem Wechsel des Vorsitzes der Geschäftsführung im Jahre 2013 kam Bewegung in dieses Thema. Auf die Bitte des neuen Geschäftsführers an die damalige Kommunikationschefin, in einer Frage „... doch mal im Archiv nachzusehen ...“, musste diese antworten, dass die BSH gar kein richtiges Archiv besitze. Dies war der Startschuss für konkrete Maßnahmen. Schon kurz darauf gab es einen gemeinsamen Termin mit der Kommunikationschefin und dem CEO, an dessen Ende das notwendige Budget für die Errichtung eines Konzernarchivs freigegeben wurde. Der Verfasser, Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung, wurde damit beauftragt, das Projekt intern zu koordinieren und umzusetzen.


[[Datei:1260 55 Constructa+Model+Kind 1200dpi.jpg|miniatur|523x523px|left|Constructa, ca. 1955 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]
[[Datei:1260 55 Constructa+Model+Kind 1200dpi.jpg|miniatur|423x423px|left|Constructa, ca. 1955 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]


Da es in der Unternehmenskommunikation der BSH natürlich keinen ausgewiesenen Archivar gab, wurde nach fachlicher Unterstützung durch einen Dienstleister gesucht. Um sich ein Bild über das Angebot an möglichen Dienstleistern in Deutschland machen zu können, wurden zunächst verschiedene Facharchivare um Rat gefragt. Insgesamt konnten vier renommierte Dienstleister identifiziert werden, mit denen Einzeltermine in München vereinbart wurden. Letztlich entschieden sich die Projektverantwortlichen für [https://www.historische-projekte.de/ Neumann & Kamp Historische Projekte] aus München. Nicht zuletzt spielte dabei auch die räumliche Nähe eine Rolle, da der Dienstleister eine zügige Reaktionsgeschwindigkeit garantieren konnte und keine Reisekosten anfielen. Das Archiv wurde im Mai 2014 gegründet und der Aufbau zügig begonnen. Hierbei wurden auch die Archivare von Bosch und Siemens eingebunden und Zuständigkeitsabgrenzungen vorgenommen. Ziel war insbesondere, eigene BSH-Provenienzen an den verschiedenen Standorten zu identifizieren und ins Archiv zu übernehmen.
Da es in der Unternehmenskommunikation der BSH natürlich keinen ausgewiesenen Archivar gab, wurde nach fachlicher Unterstützung durch einen Dienstleister gesucht. Um sich ein Bild über das Angebot an möglichen Dienstleistern in Deutschland machen zu können, wurden zunächst verschiedene Facharchivare um Rat gefragt. Insgesamt konnten vier renommierte Dienstleister identifiziert werden, mit denen Einzeltermine in München vereinbart wurden. Letztlich entschieden sich die Projektverantwortlichen für [https://www.historische-projekte.de/ Neumann & Kamp Historische Projekte] aus München. Nicht zuletzt spielte dabei auch die räumliche Nähe eine Rolle, da der Dienstleister eine zügige Reaktionsgeschwindigkeit garantieren konnte und keine Reisekosten anfielen. Das Archiv wurde im Mai 2014 gegründet und der Aufbau zügig begonnen. Hierbei wurden auch die Archivare von Bosch und Siemens eingebunden und Zuständigkeitsabgrenzungen vorgenommen. Ziel war insbesondere, eigene BSH-Provenienzen an den verschiedenen Standorten zu identifizieren und ins Archiv zu übernehmen.
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Mit diesen Erkenntnissen als Fundament wurde die Infrastruktur des neuen Konzernarchivs aufgebaut, die aus einem Büroraum zur Vorbereitung und Verzeichnung und einem professionellen Archivmagazin bestehen sollte. Ein Archivbüro ließ sich relativ schnell finden, wogegen es mit dem Magazinraum etwas länger dauerte. Der Raum, der zuerst von der Hausverwaltung angeboten wurde, war als Magazin ungeeignet, da durch ihn ein großes Regenwasserrohr führte. Bei einem Bruch dieses Wasserrohrs wäre der gesamte Archivbestand gefährdet gewesen. Vom BSH-Facility Management wurden in der Folge verschiedene Szenarien der Absicherung dieses Raumes entwickelt. Dabei war die aufwändigste Idee eine „Raum in Raum“-Lösung, bei der in den Magazinraum ein zweiter Raum eingebaut werden sollte. Diese Planungen dauerten etwa ein halbes Jahr. In dieser Zeit mussten die ersten Archivalien im Archivbüro zwischengelagert werden. Auf Nachfragen beim Facility Management, ob es denn nicht einen anderen geeigneteren Raum für das Magazin im Haus geben würde, „entdeckte“ man schließlich direkt unter dem bisher ausgewählten Kellerraum einen weiteren Raum, der sich als fast ideal für den Archivzweck erwies. Jetzt konnte die Fahrregalanlage für das neue Magazin bestellt werden, die zu Ostern 2015 in Betrieb genommen wurde.
Mit diesen Erkenntnissen als Fundament wurde die Infrastruktur des neuen Konzernarchivs aufgebaut, die aus einem Büroraum zur Vorbereitung und Verzeichnung und einem professionellen Archivmagazin bestehen sollte. Ein Archivbüro ließ sich relativ schnell finden, wogegen es mit dem Magazinraum etwas länger dauerte. Der Raum, der zuerst von der Hausverwaltung angeboten wurde, war als Magazin ungeeignet, da durch ihn ein großes Regenwasserrohr führte. Bei einem Bruch dieses Wasserrohrs wäre der gesamte Archivbestand gefährdet gewesen. Vom BSH-Facility Management wurden in der Folge verschiedene Szenarien der Absicherung dieses Raumes entwickelt. Dabei war die aufwändigste Idee eine „Raum in Raum“-Lösung, bei der in den Magazinraum ein zweiter Raum eingebaut werden sollte. Diese Planungen dauerten etwa ein halbes Jahr. In dieser Zeit mussten die ersten Archivalien im Archivbüro zwischengelagert werden. Auf Nachfragen beim Facility Management, ob es denn nicht einen anderen geeigneteren Raum für das Magazin im Haus geben würde, „entdeckte“ man schließlich direkt unter dem bisher ausgewählten Kellerraum einen weiteren Raum, der sich als fast ideal für den Archivzweck erwies. Jetzt konnte die Fahrregalanlage für das neue Magazin bestellt werden, die zu Ostern 2015 in Betrieb genommen wurde.


[[Datei:Spülmaschine, 1969.jpg|miniatur|523x523px|Siemens, 1969 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]
[[Datei:Spülmaschine, 1969.jpg|miniatur|423x423px|Siemens, 1969 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]


Von Beginn an war klar, dass mit einer professionellen Archivsoftware gearbeitet werden sollte. Hier ließen sich die Projektverantwortlichen verschiedene Softwarelösungen präsentieren. Neben den üblichen Anbietern von Archivsoftware hatte das Unternehmensarchiv der Robert Bosch GmbH eine eigene Lösung aus einem Dokumentenmanagementsystem entwickelt. Letztlich entschied sich die BSH für die „Boschlösung“, die – nach einem zwischenzeitlichen Systemwechsel – bis heute genutzt wird.
Von Beginn an war klar, dass mit einer professionellen Archivsoftware gearbeitet werden sollte. Hier ließen sich die Projektverantwortlichen verschiedene Softwarelösungen präsentieren. Neben den üblichen Anbietern von Archivsoftware hatte das Unternehmensarchiv der Robert Bosch GmbH eine eigene Lösung aus einem Dokumentenmanagementsystem entwickelt. Letztlich entschied sich die BSH für die „Boschlösung“, die – nach einem zwischenzeitlichen Systemwechsel – bis heute genutzt wird.
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Bis Ende 2015 wurden im Rahmen der Sichtungen insgesamt knapp 180 laufende Meter Akten, Werbematerialien, Fotos und Filme identifiziert und sukzessive ins Archiv übernommen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man das BSH-Konzernarchiv als „eingeschwungen“ und handlungsbereit bezeichnen. Wie sieht nun die Zusammenarbeit zwischen dem neuen BSH-Konzernarchiv und den Konzernarchiven der Muttergesellschaften aus? Grundsätzlich ist der zentrale Anknüpfungspunkt zwischen dem Bosch- und dem BSH-Konzernarchiv die Archivsoftware. Um Zugang zu den Beständen zu Bosch-Hausgeräten im Bosch-Konzernarchiv zu erhalten, war es notwendig, dass das BSH-Konzernarchiv Zugriff auf die Archivsoftware von Bosch erhält. Dabei handelte es sich um eine von Bosch selbstentwickelte Software, die ursprünglich auf einem Dokumentenmanagementsystem basierte. Hier gab es, vor allem während der Systemumstellung, den häufigsten Austausch. Nach einigen Abstimmungsrunden bezüglich des Zugangs zum Bosch-Intranet hatte das BSH-Konzernarchiv nun die Möglichkeit, auf ausgewählte freigegebene Archivalien des Bosch-Archivs – vor allem Fotos und Druckschriften – zuzugreifen und die Digitalisate zu nutzen.
Bis Ende 2015 wurden im Rahmen der Sichtungen insgesamt knapp 180 laufende Meter Akten, Werbematerialien, Fotos und Filme identifiziert und sukzessive ins Archiv übernommen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man das BSH-Konzernarchiv als „eingeschwungen“ und handlungsbereit bezeichnen. Wie sieht nun die Zusammenarbeit zwischen dem neuen BSH-Konzernarchiv und den Konzernarchiven der Muttergesellschaften aus? Grundsätzlich ist der zentrale Anknüpfungspunkt zwischen dem Bosch- und dem BSH-Konzernarchiv die Archivsoftware. Um Zugang zu den Beständen zu Bosch-Hausgeräten im Bosch-Konzernarchiv zu erhalten, war es notwendig, dass das BSH-Konzernarchiv Zugriff auf die Archivsoftware von Bosch erhält. Dabei handelte es sich um eine von Bosch selbstentwickelte Software, die ursprünglich auf einem Dokumentenmanagementsystem basierte. Hier gab es, vor allem während der Systemumstellung, den häufigsten Austausch. Nach einigen Abstimmungsrunden bezüglich des Zugangs zum Bosch-Intranet hatte das BSH-Konzernarchiv nun die Möglichkeit, auf ausgewählte freigegebene Archivalien des Bosch-Archivs – vor allem Fotos und Druckschriften – zuzugreifen und die Digitalisate zu nutzen.


[[Datei:1961 Neff Arcus BSH Archiv.jpg|miniatur|523x523px|left|Neff, 1961 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]
[[Datei:1961 Neff Arcus BSH Archiv.jpg|miniatur|423x423px|left|Neff, 1961 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]


Ein weiterer wichtiger Punkt der Zusammenarbeit sowohl bei Bosch als auch bei Siemens sind die Objekte. Da das BSH-Konzernarchiv keine eigene Objektsammlung besitzt, müssen Objektangebote bzw. -anfragen von extern, aber auch von intern an das Bosch- bzw. das Siemens-Konzernarchiv weitergeleitet werden. Dort wird dann jeweils geprüft, ob sich dieses Objekt bereits im Bestand befindet, und wenn nicht, ob es so interessant ist, dass man es zusätzlich aufnehmen/erwerben möchte.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Zusammenarbeit sowohl bei Bosch als auch bei Siemens sind die Objekte. Da das BSH-Konzernarchiv keine eigene Objektsammlung besitzt, müssen Objektangebote bzw. -anfragen von extern, aber auch von intern an das Bosch- bzw. das Siemens-Konzernarchiv weitergeleitet werden. Dort wird dann jeweils geprüft, ob sich dieses Objekt bereits im Bestand befindet, und wenn nicht, ob es so interessant ist, dass man es zusätzlich aufnehmen/erwerben möchte.

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