BSH Konzernarchiv: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem die Sichtungen in der Konzernzentrale abgeschlossen waren, wurden die BSH-Fabriken in Deutschland besucht, um dort archivwürdige Unterlagen zu identifizieren und nach München zu überführen. Diese Standorte waren Traunreut, Dillingen, Giengen, Bretten und Bad Neustadt, die alle in den Jahren 2015 und 2016 besucht wurden. Die Recherche wurde von den örtlichen Kolleginnen und Kollegen tatkräftig unterstützt. Ein besonderes Highlight war dabei die Herdfabrik Traunreut, wo in einem Heizungskeller unter den Fabrikationsräumen mehrere Rollladenaktenschränke gefunden wurden, die Dokumente zum Teil aus den 1930er Jahren enthielten. Teilweise mussten diese Schränke aufgebrochen werden, da es hierzu keine Schlüssel mehr gab. Ergänzend ist anzumerken, dass in diesem Heizungskeller – wohl über Jahrzehnte – eine sehr hohe Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit vorherrschten. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass die Dokumente in einem guten Zustand vorgefunden wurden.
Nachdem die Sichtungen in der Konzernzentrale abgeschlossen waren, wurden die BSH-Fabriken in Deutschland besucht, um dort archivwürdige Unterlagen zu identifizieren und nach München zu überführen. Diese Standorte waren Traunreut, Dillingen, Giengen, Bretten und Bad Neustadt, die alle in den Jahren 2015 und 2016 besucht wurden. Die Recherche wurde von den örtlichen Kolleginnen und Kollegen tatkräftig unterstützt. Ein besonderes Highlight war dabei die Herdfabrik Traunreut, wo in einem Heizungskeller unter den Fabrikationsräumen mehrere Rollladenaktenschränke gefunden wurden, die Dokumente zum Teil aus den 1930er Jahren enthielten. Teilweise mussten diese Schränke aufgebrochen werden, da es hierzu keine Schlüssel mehr gab. Ergänzend ist anzumerken, dass in diesem Heizungskeller – wohl über Jahrzehnte – eine sehr hohe Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit vorherrschten. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass die Dokumente in einem guten Zustand vorgefunden wurden.
[[Datei:1961 Neff Arcus BSH Archiv.jpg|miniatur|523x523px|left|Neff, 1961 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]


Bis Ende 2015 wurden im Rahmen der Sichtungen insgesamt knapp 180 laufende Meter Akten, Werbematerialien, Fotos und Filme identifiziert und sukzessive ins Archiv übernommen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man das BSH-Konzernarchiv als „eingeschwungen“ und handlungsbereit bezeichnen. Wie sieht nun die Zusammenarbeit zwischen dem neuen BSH-Konzernarchiv und den Konzernarchiven der Muttergesellschaften aus? Grundsätzlich ist der zentrale Anknüpfungspunkt zwischen dem Bosch- und dem BSH-Konzernarchiv die Archivsoftware. Um Zugang zu den Beständen zu Bosch-Hausgeräten im Bosch-Konzernarchiv zu erhalten, war es notwendig, dass das BSH-Konzernarchiv Zugriff auf die Archivsoftware von Bosch erhält. Dabei handelte es sich um eine von Bosch selbstentwickelte Software, die ursprünglich auf einem Dokumentenmanagementsystem basierte. Hier gab es, vor allem während der Systemumstellung, den häufigsten Austausch. Nach einigen Abstimmungsrunden bezüglich des Zugangs zum Bosch-Intranet hatte das BSH-Konzernarchiv nun die Möglichkeit, auf ausgewählte freigegebene Archivalien des Bosch-Archivs – vor allem Fotos und Druckschriften – zuzugreifen und die Digitalisate zu nutzen.
Bis Ende 2015 wurden im Rahmen der Sichtungen insgesamt knapp 180 laufende Meter Akten, Werbematerialien, Fotos und Filme identifiziert und sukzessive ins Archiv übernommen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man das BSH-Konzernarchiv als „eingeschwungen“ und handlungsbereit bezeichnen. Wie sieht nun die Zusammenarbeit zwischen dem neuen BSH-Konzernarchiv und den Konzernarchiven der Muttergesellschaften aus? Grundsätzlich ist der zentrale Anknüpfungspunkt zwischen dem Bosch- und dem BSH-Konzernarchiv die Archivsoftware. Um Zugang zu den Beständen zu Bosch-Hausgeräten im Bosch-Konzernarchiv zu erhalten, war es notwendig, dass das BSH-Konzernarchiv Zugriff auf die Archivsoftware von Bosch erhält. Dabei handelte es sich um eine von Bosch selbstentwickelte Software, die ursprünglich auf einem Dokumentenmanagementsystem basierte. Hier gab es, vor allem während der Systemumstellung, den häufigsten Austausch. Nach einigen Abstimmungsrunden bezüglich des Zugangs zum Bosch-Intranet hatte das BSH-Konzernarchiv nun die Möglichkeit, auf ausgewählte freigegebene Archivalien des Bosch-Archivs – vor allem Fotos und Druckschriften – zuzugreifen und die Digitalisate zu nutzen.


[[Datei:C01-F0017 1983.jpg|miniatur|523x523px|Bosch, 1983 (Quelle: BSH Konzernarchiv, C01-F0017)]]
Ein weiterer wichtiger Punkt der Zusammenarbeit sowohl bei Bosch als auch bei Siemens sind die Objekte. Da das BSH-Konzernarchiv keine eigene Objektsammlung besitzt, müssen Objektangebote bzw. -anfragen von extern, aber auch von intern an das Bosch- bzw. das Siemens-Konzernarchiv weitergeleitet werden. Dort wird dann jeweils geprüft, ob sich dieses Objekt bereits im Bestand befindet, und wenn nicht, ob es so interessant ist, dass man es zusätzlich aufnehmen/erwerben möchte.
 


 
[[Datei:1961 Neff Arcus BSH Archiv.jpg|miniatur|523x523px|left|Neff, 1961 (Quelle: BSH Konzernarchiv)]]
Ein weiterer wichtiger Punkt der Zusammenarbeit sowohl bei Bosch als auch bei Siemens sind die Objekte. Da das BSH-Konzernarchiv keine eigene Objektsammlung besitzt, müssen Objektangebote bzw. -anfragen von extern, aber auch von intern an das Bosch- bzw. das Siemens-Konzernarchiv weitergeleitet werden. Dort wird dann jeweils geprüft, ob sich dieses Objekt bereits im Bestand befindet, und wenn nicht, ob es so interessant ist, dass man es zusätzlich aufnehmen/erwerben möchte.


Im Zeitraum seines Bestehens hat das Archiv bereits mehrere hundert interne und externe Anfragen beantwortet und war ein wichtiger interner Dienstleister beim 50-jährigen Jubiläum der BSH 2017. Es hat ferner die Langzeitablagen wichtiger Unternehmensbereiche übernommen und sorgt hier für eine effiziente Erschließung und Bereitstellung bei Bedarf.
Im Zeitraum seines Bestehens hat das Archiv bereits mehrere hundert interne und externe Anfragen beantwortet und war ein wichtiger interner Dienstleister beim 50-jährigen Jubiläum der BSH 2017. Es hat ferner die Langzeitablagen wichtiger Unternehmensbereiche übernommen und sorgt hier für eine effiziente Erschließung und Bereitstellung bei Bedarf.
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Zum Ende des Jahres 2015 begann man den Plan zu realisieren, ein „BSH-Geschichtswiki“ ins Leben zu rufen. Anlass hierzu war auch hier das 50-JahrJubiläum im Jahr 2017. Das Wiki sollte eine wichtige Säule der Kommunikationsaktivitäten werden. Hier sollten die relevanten Informationen zur Geschichte der BSH und ihrer Marken in Deutsch und Englisch im Netz abgebildet werden – sozusagen das „Schaufenster“ des Konzernarchivs. Im Februar 2016 war das „Go-Live“ des BSH-Geschichtswiki. Es ist unter der Adresse https://wiki.bsh-group.com/de zu erreichen. Inzwischen hatte diese Seite über 250 000 Besucher (Stand März 2019).
Zum Ende des Jahres 2015 begann man den Plan zu realisieren, ein „BSH-Geschichtswiki“ ins Leben zu rufen. Anlass hierzu war auch hier das 50-JahrJubiläum im Jahr 2017. Das Wiki sollte eine wichtige Säule der Kommunikationsaktivitäten werden. Hier sollten die relevanten Informationen zur Geschichte der BSH und ihrer Marken in Deutsch und Englisch im Netz abgebildet werden – sozusagen das „Schaufenster“ des Konzernarchivs. Im Februar 2016 war das „Go-Live“ des BSH-Geschichtswiki. Es ist unter der Adresse https://wiki.bsh-group.com/de zu erreichen. Inzwischen hatte diese Seite über 250 000 Besucher (Stand März 2019).
Das beweist die Attraktivität des Themas Unternehmensgeschichte. Grundlage des Wikis war die gründliche Vorarbeit des Konzernarchivs, woraus der Content des Wikis umfangreich gespeist werden konnte.
Das beweist die Attraktivität des Themas Unternehmensgeschichte. Grundlage des Wikis war die gründliche Vorarbeit des Konzernarchivs, woraus der Content des Wikis umfangreich gespeist werden konnte.
[[Datei:C01-F0017 1983.jpg|miniatur|523x523px|Bosch, 1983 (Quelle: BSH Konzernarchiv, C01-F0017)]]


Nach vier Jahren Tätigkeit ist das Konzernarchiv inzwischen ein wichtiger Bestandteil des Angebots der BSH-Unternehmenskommunikation geworden. Es hat sich als Serviceangebot und Hüter der BSH-Unternehmensgeschichte im Konzern etabliert, und alle Anstrengungen, die seit 2014 hierzu unternommen wurden, haben sich mehr als gelohnt.
Nach vier Jahren Tätigkeit ist das Konzernarchiv inzwischen ein wichtiger Bestandteil des Angebots der BSH-Unternehmenskommunikation geworden. Es hat sich als Serviceangebot und Hüter der BSH-Unternehmensgeschichte im Konzern etabliert, und alle Anstrengungen, die seit 2014 hierzu unternommen wurden, haben sich mehr als gelohnt.
Im Mittelpunkt der zukünftigen Entwicklung steht neben der laufenden Archivierung und den internen Dienstleistungen die Herausforderung der digitalen Langzeitarchivierung. Dieses Thema wird zunehmend an Bedeutung gewinnen und muss vor allem von der Hard- und Softwareperspektive bewältigt werden. Hier orientiert sich das BSH-Konzernarchiv an dem weiteren Vorgehen des Bosch-Konzernarchivs, um die dort gewonnenen
Im Mittelpunkt der zukünftigen Entwicklung steht neben der laufenden Archivierung und den internen Dienstleistungen die Herausforderung der digitalen Langzeitarchivierung. Dieses Thema wird zunehmend an Bedeutung gewinnen und muss vor allem von der Hard- und Softwareperspektive bewältigt werden. Hier orientiert sich das BSH-Konzernarchiv an dem weiteren Vorgehen des Bosch-Konzernarchivs, um die dort gewonnenen
Erkenntnisse zu nutzen. Weiterhin wäre ein sehr interessantes Handlungsfeld für das BSH-Konzernarchiv die Aufbereitung der Geschichte der internationalen Standorte der BSH. Hier müsste idealerweise vor Ort eine intensive Recherche erfolgen, und dies scheitert aktuell an den dafür nicht vorhandenen Ressourcen. Es gibt also noch genügend Pläne, die auf ihre Realisation warten.
Erkenntnisse zu nutzen. Weiterhin wäre ein sehr interessantes Handlungsfeld für das BSH-Konzernarchiv die Aufbereitung der Geschichte der internationalen Standorte der BSH. Hier müsste idealerweise vor Ort eine intensive Recherche erfolgen, und dies scheitert aktuell an den dafür nicht vorhandenen Ressourcen. Es gibt also noch genügend Pläne, die auf ihre Realisation warten.

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