Die Region Amerika

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Schon seit 1991 werden Geschirrspüler der BSHG[1], wie die BSH Hausgeräte GmbH damals noch hieß, in Nordamerika vertrieben und zwar unter der Marke Bosch.[2] 1995 ruft die BSHG zum „Aufbruch zur Weltspitze“ aus.[3] Dazu genügt ein reiner Vertrieb in Nordamerika nicht mehr. Die USA haben einen der größten Binnenmärkte der Welt – und den größten Einzelmarkt für Hausgeräte.[4] 1996 errichtet die BSHG in New Bern, North Carolina, eine Fabrik für Geschirrspüler mit einer Fläche von 12.000 qm.[5]

Thermador

Die BSH – mittlerweile umbenannt – übernimmt 1998 den US-amerikanischen Hausgerätehersteller Thermador und integriert damit eine weitere angesehene Marke in die BSH-Familie. Nach dem Erwerb werden ehrgeizige Ziele beschlossen: "We want to be the most competitive company on the sector. If there were an Oscar for product, service, and environmental protection BSH would get it!"[6]

Die BSH-Geschirrspüler überzeugen die US-amerikanischen Verbraucher nicht nur mit ihrer effizienten Reinigungsleistung, die Vorspülen unnötig macht. Ein großer Pluspunkt ist die geringe Betriebslautstärke – BSH-Geschirrspüler sind acht Mal leiser als herkömmliche US-Geräte.

Vertriebsgesellschaft in Kanada

2005 wird in Kanada eine Vertriebsgesellschaft als Tochter der US-amerikanischen BSH Home Appliances Corporation gegründet.[7] Möglich ist das wegen des 1994 ratifizierten nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA. Das Geschäft in Kanada macht einen kleinen Anteil des Nordamerika-Geschäftes aus. Doch ist der kanadische Markt mitunter eine Stütze: Während der US-Finanzkrise 2008 etwa weist Kanada – im Gegensatz zum schwachen US-Markt – sehr positive Umsatzzuwächse auf.[8]

Der Umwelt zuliebe

2006 werden umweltfreundliche und energiesparende Hausgeräte in Nordamerika immer wichtiger: Die Bosch-Geschirrspüler erfüllen schon ein Jahr vor Einführung 2007 die strengen US-Bestimmungen für den Energieverbrauch.[9] Bosch beteiligt sich außerdem aktiv an den Kampagnen „Energy Star“ und „Energy Guide“, die von der US-Regierung unterstützt werden, um umweltfreundliche Produkte zu fördern.[10]

Weitere Investitionen in Nordamerika

2002 beginnt die BSH die bis dato größte Fabrikneuplanung ihrer Geschichte. Von Grund auf werden eine neue Wäschepflege- und eine neue Standherdefabrik gebaut. Mit mehr als 200 Millionen Dollar auf 37.000 qm sind die beiden neuen Fabriken zu diesem Zeitpunkt die größte Investition der BSH außerhalb Deutschlands. Nach Fertigstellung des Projekts werden 800.000 Waschmaschinen und -trockner sowie 400.000 Standherde jährlich produziert.[11]

2007 investiert die BSH Home Appliances weiter in Nordamerika. Rund elf Millionen Dollar fließen in den Produktionsstandort New Bern, um eine neue Produktionslinie zu errichten. Dadurch kommen zu den rund 1.000 Arbeitsplätzen 225 neue hinzu (Stand 2007). „Wir produzieren dort, wo unsere Kunden sind“, erklärt Franz Bosshard, CEO und Präsident der BSH Home Appliances, die Stärkung der Präsenz in Nordamerika.[12]

Finanzkrise und erneutes Wachstum

Ausgelöst durch die US-amerikanische Immobilienkrise erfährt der nordamerikanische Markt in den folgenden Jahren einen deutlichen Dämpfer. Nun zahlen sich die Investitionen in moderne Standorte und das durch qualitativ hochwertige und umweltschonende Produkte gewonnene Verbrauchervertrauen aus. Trotz der unveränderten Lage auf dem Finanzmarkt kann die BSH 2010 ihren Umsatz in Nordamerika wieder steigern und sogar Marktanteile hinzugewinnen. Von hier an konzentriert sich die BSH in dieser Region besonders auf ihr Geschäft im Premium- und Luxus-Segment.[13] Die stetig steigende Nachfrage in diesem Segment beschert der Region Nordamerika im Jahr 2015 ein Umsatzwachstum von 26 Prozent.[14]

  1. Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.
  2. Bosch-Konzernarchiv, BZI06_06_D_Artikel_Umwelt, Bosch Zünder 2006/3, S. 6.
  3. So der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Herbert Wörner. Inform 1995/3, S. 2.
  4. BSH-Konzernarchiv, A05-0020, inform 1997/3, S. 4.
  5. BSH-Konzernarchiv, A05-0020, inform 1997/2, S. 33.
  6. BSH-Konzernarchiv, B05-0832, Erwerb Thermador: Project Team 7 Business Administration Kick off Meeting, 17./18.5.1999.
  7. BSH-Konzernarchiv, A01-0023, GB 2005, S. 5; A01-0024, GB 2006, S. 56. Derzeit ist die kanadische Vertretung der BSH Home Appliances in einem Vorort von Toronto, Ontario, gelegen. https://www.bsh-group.de/index.php?page=1072 (abgerufen am 28.11.2016).
  8. BSH-Konzernarchiv, A01-0026, GB 2008, S. 46.
  9. Bosch-Konzernarchiv, BZI06_06_D_Artikel_Umwelt, Bosch Zünder 2006/3, S. 6.
  10. Bosch-Konzernarchiv, BZI06_06_D_Artikel_Umwelt, Bosch Zünder 2006/3, S. 6.
  11. BSH-Konzernarchiv, A05-0025, inform 2002/1, S. 19 f.; F-BSH-001, 40 Jahre – Eine Chronik, S. 117.
  12. Bosch-Konzernarchiv, BZI107_06_News_BSH, Bosch Zünder 2007/1, S. 6.
  13. BSH-Konzernarchiv, A05-0034, inform 2011/1, S. 5.
  14. Pressemitteilung der BSH am 12.04.2016. https://www.bsh-group.com/laender/us/index.php?showPI&y=&pm=150680