Die Region Europa

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Neue Märkte in Osteuropa seit 1989 

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 rücken Russland und die gesamte Region Osteuropa in den Fokus der BSH. Die Region ist seitdem ein zentraler Expansionsschwerpunkt des Unternehmens. In den meisten Ländern Osteuropas ist die BSH mit eigenen Vertriebsgesellschaften vertreten – unter anderem in Tschechien, Serbien, Rumänien und der Ukraine. Sie profitiert von dem hohen Bekanntheitsgrad und dem guten Image ihrer Marken Bosch und Siemens.[1]

Slowenien – Kleingeräte seit 1972 

Die BSH lässt seit 1972 im slowenischen Nazarje Mixer und andere kleine Hausgeräte von Gorenje für die Marken der BHSG herstellen und hat daher seit Langem Erfahrung mit der Fertigung in Nazarje.[2]

Im Kalten Krieg und der damit verbundenen Blockkonfrontation nimmt der Vielvölkerstaat Jugoslawien, zu dem Slowenien gehört, einen Sonderstatus ein. Jugoslawien ist eines der Gründungsmitglieder der Organisation der Blockfreien Staaten und rechnet sich trotz der kommunistischen Staatsdoktrin nicht zum von der Sowjetunion angeführten Block. Diese Sonderstellung ermöglicht eine vergleichsweise intensive Zusammenarbeit auch mit Unternehmen aus dem westlichen Ausland. Davon profitiert die BSH in ihrer Zusammenarbeit mit Gorenje.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens bricht Gorenje der Heimatmarkt weg. Außerdem zerstört Anfang der 1990er Jahre ein folgenschweres Hochwasser die Fabrik.[3] Die BSH unterstützt den Wiederaufbau mit Krediten. Nachdem Gorenje den Kredit nicht zurückzahlen kann, übernimmt die BSH 1993 die Fabrik in Nazarje. Seitdem werden dort Kleingeräte unter den Markennamen der BSH produziert, seit 2003 auch Großgeräte.[4]

Die BSH in Polen 

In Polen verkauft die BSH ab 1990 Bosch-Hausgeräte, ab 1992 auch Geräte von Siemens.[5] Wieder zwei Jahre später eröffnet die BSH im polnischen Lodz ein neues Werk zur Montage von Waschmaschinen.[6] Es ist das erste neu gebaute Werk der BSH in Osteuropa.[7] Damit ist sie dort als Produzent von Großgeräten vertreten und kann ihr Marktpotenzial voll ausschöpfen.[8] Die Waschmaschinen aus Lodz sind zunächst ausschließlich für die osteuropäischen Märkte, ab 1999 auch für EU-Länder bestimmt.[9] 1996 wird der Grundstein für ein neues Montagewerk für Frontlader-Waschmaschinen gelegt.[10] Die Einweihung und der Produktionsbeginn erfolgen 1998.

Ein Brief vom polnischen Präsidenten 

Anlässlich der Eröffnung der neuen Waschmaschinen-Fa[11]brik in Lodz schickt der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski einen Brief an die BSH. In diesem wünscht Kwasniewski dem Unternehmen gutes Gelingen und wirtschaftliche Erfolge und bedankt sich für die Investition in den polnischen Standort: „Es freut mich, daß gerade in dieser Stadt, die mit den Problemen der Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat, ein modernes Unternehmen entstanden ist, das nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern auch Spitzentechnologien und die besten Innovationslösungen anbietet.“[12]

Investitionen in Polen 

Die BSH investiert 30 Millionen Mark in den Bau des Montagewerks für Frontlader-Waschmaschinen in Lodz und schafft dadurch 140 neue Arbeitsplätze.[13] Dem Werk ist auch ein Logistikzentrum angeschlossen. 2002 kommt eine Geschirrspülerfabrik hinzu.[14] 2005 folgt ein neues Werk für Waschtrockner, das auch in Lodz angesiedelt ist und 500 neue Arbeitsplätze schafft.[15] 2007 wird das neue Entwicklungszentrum für Wäschetrockner und das Regional Contact Center (RCC) in Lodz eröffnet.[16] Das RCC ist Teil eines weltweiten IT-Konzepts und verantwortlich für die Annahme, Abwicklung und Umsetzung von IT-Anfragen von etwa 20.000 Usern aus fünf europäischen Standorten, darunter auch Deutschland.[17]

Perle der polnischen Wirtschaft 

2009 wird die polnische BSH-Tochtergesellschaft zum wiederholten Mal als „Perle der Polnischen Wirtschaft“ ausgezeichnet.[18] Die BSH überzeugt in den Kriterien Erlösdynamik, Rentabilität, Arbeitsleistung und Verschuldungskennziffer. 2013 erwirbt die BSH den traditionsreichen polnischen Hausgerätehersteller Zelmer und integriert diesen 2016. „Zelmer stärkt unsere Position in Polen und in der Region“, so Konrad Pokutycki, CEO der polnischen BSH.[19]

Die BSH in Russland – vom Importeur zum Hersteller 

Seit 1994 ist die BSH in Russland aktiv.[20] Die Marken Bosch und Siemens sind auch dort sehr bekannt und verkaufen sich gut. Bereits ein Jahr später ist die BSH der größte westeuropäische Importeur Russlands.[21] Das Unternehmen prüft nun Optionen für ein weiteres Engagement in Russland, unter anderem Fertigungskooperationen im Jahr 1997.[22] Die Entscheidung fällt zugunsten eigener Produktionsstätten. 1998 eröffnet die BSH eine Montagefabrik für Gasherde in Tschernogolowka, 60 Kilometer östlich von Moskau.[23] Damit ist der Konzern der erste westliche Hausgerätehersteller mit einem Werk in Russland.[24] Die BSH trotzt der russischen Wirtschaftskrise von 1998/1999.[25] Zwischen 1998 und 2005 werden die Marken Gaggenau und Neff auf dem russischen Markt eingeführt.[26]

Neue Fertigungsanlagen 

2007 beginnt der Bau einer neuen Kältegerätefabrik und eines Logistikzentrums in Sankt Petersburg. Das Zentrum vertreibt nicht nur die lokal produzierten Geräte, sondern auch die BSH-Importe. Der größte Teil der Petersburger Kältegräte ist für den russischen und ukrainischen Markt bestimmt.[27] Nach nur drei Jahren ist die BSH mit Bosch Marktführer im Segment der freistehenden statischen Kühl-Gefrier-Kombinationen. 2012 wird zusätzlich eine Montagefabrik für Waschmaschinen in St. Petersburg eröffnet.[28] 2008 kann die BSH stolz verkünden, dass sie 3,5 Millionen Kunden in Russland hat.[29]

Trotz Krise weiterhin in Russland 

Im Jahr 2015 sinkt der russische Hausgerätemarkt um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.[30] Die BSH hält trotz der kritischen wirtschaftlichen Lage, verursacht durch die EU-Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise, an Russland fest. Denn Russland wird sich nach BSH-Berechnungen zum größten Markt für Hausgeräte in Europa entwickeln.[31]

Slowakei – Antriebe und Steuerungen für die BSH 

Der slowakische Hausgerätemarkt wird von der tschechischen Vertriebsgesellschaft der BSH von Prag aus bedient.[32]

Die Eingliederung der Regensburger Abteilung Electronics, Drives and Systems (EDS) der Siemens AG in die BSH 1998 bedeutet auch die Integration des dazugehörenden EDS-Fertigungsstandorts für Antriebe (Motoren) und elektronische Steuerungen im slowakischen Michalovce.[33] Dort arbeiten zum Zeitpunkt der Übernahme durch die BSH etwa 930 Mitarbeiter.[34] Seit 1999 spezialisiert sich die EDS ganz auf die Entwicklung und Fertigung von elektronischen Systemen für Hausgeräte.[35]