Der erste Kühlschrank von Bosch – eine runde Sache
Eine Trommel als Kühlschrank? Diesen ungewöhnlichen Haushaltshelfer präsentiert Bosch auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1933. Der erste Bosch-Kühlschrank mit seinem runden Kühlbehälter sieht ganz anders aus die Schrankmodelle der Konkurrenz.
Die runde Form bietet allerdings mehrere Vorteile. Die Kühlröhren können dank der Zylinderform rund um die zu kühlenden Speisen gelegt werden – die Kälte kommt daher von allen Seiten gleichmäßig an. Die runde Form hat zudem im Vergleich zu eckigen Kühlschränken eine um rund zehn Prozent kleinere Oberfläche. Das bedeutet, weniger Kälte wird abgestrahlt und das Gerät ist damit energieeffizienter. Nicht zuletzt sorgt das auffällige Äußere für einen hohen Bekanntheitsgrad des Bosch-Neulings. Der Kühlschrank ist der Einstieg von Bosch auf dem Hausgerätemarkt. Damit erweitert Bosch sein Produktportfolio und wird dadurch unabhängiger von der Kraftfahrzeugtechnik.
Bosch will ein erschwingliches Gerät für den „kleinen Mann“ anbieten, deshalb ist der Innenraum mit 60 Litern knapp bemessen. Obwohl das Gerät im Vergleich zur Konkurrenz günstig ist – es kostet nur 350 Reichsmark – ist es für viele Haushalte dennoch unbezahlbar, beträgt der Durchschnittsverdienst doch nur rund 200 Reichsmark pro Monat.
Nachdem es auch sowohl über die Ästhetik als auch über die Zweckmäßigkeit geteilte Meinungen gibt, reagieren die Produktplaner. Die Nachfolgegeräte von 1935 und 1936 haben nun das typische Schrankformat und mit 90 und 120 Litern einen größeren Nutzraum.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Unternehmensarchiv der Robert Bosch GmbH, Bosch-Zünder 1/2008: Mit dem Bosch-Kühlschrank – frisch durch 75 Jahre.