Die Geschichte der Marke Constructa: Unterschied zwischen den Versionen

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Bis in die Nachkriegszeit bleibt es in Deutschland ruhig auf dem Gebiet der Waschmaschinen-Entwicklung. Wenn überhaupt Maschinen für das Waschen eingesetzt werden, handelt es sich meist noch um teilautomatisierte Kesselwäscher. In den USA ist die Entwicklung zu diesem Zeitpunkt schon etwas weiter vorangeschritten<ref>Die Constructa Werke GmbH, 1965 in: Ordner Unterlagen-Sammlung (Allgemein) 1951-1958 Constructa, Firmengeschichte, BSH-Konzernarchiv, S. 7.</ref>, 1937 entwickelt dort Bendix Home Appliances die erste automatische Waschmaschine der Welt. Auf der Vorderseite befindet sich eine runde Glasklappe, durch die das Gerät beladen werden kann<ref>„Here's how I do my week's wash now, Thanks to Bendix! (Werbung) in Life, 22 November 1937, S. 131.</ref>, – das sogenannte Bullauge, das später auch zum Markenzeichen von Constructa werden wird.<ref>Inform, Zeitschrift für die Mitarbeiter der Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH, 1996/2, S. 26.</ref> Die Waschmaschine von Bendix verfügt bereits über nahezu alle Eigenschaften einer modernen Waschmaschine, es gibt jedoch keine integrierte Möglichkeit zur Wassererwärmung, weshalb ein Warmwasseranschluss benötigt wird.<ref>Inform, 82/4, S. 14.</ref>
Bis in die Nachkriegszeit bleibt es in Deutschland ruhig auf dem Gebiet der Waschmaschinen-Entwicklung. Wenn überhaupt Maschinen für das Waschen eingesetzt werden, handelt es sich meist noch um teilautomatisierte Kesselwäscher. In den USA ist die Entwicklung zu diesem Zeitpunkt schon etwas weiter vorangeschritten<ref>Die Constructa Werke GmbH, 1965 in: Ordner Unterlagen-Sammlung (Allgemein) 1951-1958 Constructa, Firmengeschichte, BSH-Konzernarchiv, S. 7.</ref>, 1937 entwickelt dort Bendix Home Appliances die erste automatische Waschmaschine der Welt. Auf der Vorderseite befindet sich eine runde Glasklappe, durch die das Gerät beladen werden kann<ref>„Here's how I do my week's wash now, Thanks to Bendix! (Werbung) in Life, 22 November 1937, S. 131.</ref>, – das sogenannte Bullauge, das später auch zum Markenzeichen von Constructa werden wird.<ref>Inform, Zeitschrift für die Mitarbeiter der Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH, 1996/2, S. 26.</ref> Die Waschmaschine von Bendix verfügt bereits über nahezu alle Eigenschaften einer modernen Waschmaschine, es gibt jedoch keine integrierte Möglichkeit zur Wassererwärmung, weshalb ein Warmwasseranschluss benötigt wird.<ref>Inform, 82/4, S. 14.</ref>


In Deutschland wird das erste Modell einer vergleichbaren Waschmaschine von Peter Pfenningsberg aus Mettmann entwickelt. Er produziert seit Ende der 1940er Jahre die ersten deutschen „Wasch-Automaten“ in kleiner Stückzahl in seinem Heimatort.<ref>Hans Josef Hadeler: Erinnerungen- und die ersten automatischen Waschmaschinen, in: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, 68 (1998), S. 166-167, hier S. 166. Oder in Düsseldorf? Wiedersprechende Überlieferungen.</ref> Der Düsseldorfer Unternehmer Heinrich Reining erkennt das Potential und investiert in die Idee. 1951 wird die Peter Pfenningsberg Maschinenbau GmbH<ref>Michael Lumer: Constructa, die Geschichte einer deutschen Waschmaschinen-Marke, Vor 40 Jahren verlegte Constructa seine Fertigung nach Lintorf, in: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, 68 (1998), S. 168-191, hier S. 169.</ref> in Düsseldorf gegründet. Bald gelingt es Pfenningsberg seinen Waschautomaten so zu bauen, dass dieser keinen Heißwasseranschluss mehr benötigt. Auf der Constructa-Messe in Hannover stellt Pfenningsberg dann neben der „Pfenningsberg Universal“ für den Einsatz im Gewerbe auch einen namenlosen „[[Constructa Waschvollautomat|Voll-Waschautomaten für den modernen Haushalt]]“ vor. Die Maschine ist mit 2.280 D-Mark für normale Haushalte unerschwinglich teuer (das durchschnittliche monatliche Einkommen lag bei rund 500 D-Mark) und sie muss mit vier starken Schrauben auf einen Betonsockel aufgeschraubt werden, damit sie beim Schleudern nicht durch den Raum „tanzt“. Von der Messe in Hannover nimmt die Maschine den Namen mit und auf der Frühjahrsmesse in Köln 1952 wird sie als „Pfenningsbergs CONSTRUCTA“ ausgestellt.<ref>Die Constructa Werke GmbH, 1965 in: Ordner Unterlagen-Sammlung (Allgemein) 1951-1958 Constructa Firmengeschichte, BSH-Konzernarchiv, S. 7.</ref>
In Deutschland wird das erste Modell einer vergleichbaren Waschmaschine von Peter Pfenningsberg aus Mettmann entwickelt. Er produziert seit Ende der 1940er Jahre die ersten deutschen „Wasch-Automaten“ in kleiner Stückzahl in seinem Heimatort.<ref>Hans Josef Hadeler: Erinnerungen- und die ersten automatischen Waschmaschinen, in: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, 68 (1998), S. 166-167, hier S. 166. Oder in Düsseldorf? Wiedersprechende Überlieferungen.</ref> Der Düsseldorfer Unternehmer Heinrich Reining erkennt das Potential und investiert in die Idee. 1951 wird die Peter Pfenningsberg Maschinenbau GmbH<ref>Michael Lumer: Constructa, die Geschichte einer deutschen Waschmaschinen-Marke, Vor 40 Jahren verlegte Constructa seine Fertigung nach Lintorf, in: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, 68 (1998), S. 168-191, hier S. 169.</ref> in Düsseldorf gegründet. Bald gelingt es Pfenningsberg seinen Waschautomaten so zu bauen, dass dieser keinen Heißwasseranschluss mehr benötigt. Auf der Constructa-Messe in Hannover stellt Pfenningsberg dann neben der „Pfenningsberg Universal“ für den Einsatz im Gewerbe auch einen namenlosen „[[Constructa Waschvollautomat|Voll-Waschautomaten für den modernen Haushalt]]“ vor. Die Maschine ist mit 2.280 D-Mark für normale Haushalte unerschwinglich teuer (das durchschnittliche monatliche Einkommen liegt bei rund 500 D-Mark) und sie muss mit vier starken Schrauben auf einen Betonsockel aufgeschraubt werden, damit sie beim Schleudern nicht durch den Raum „tanzt“. Von der Messe in Hannover nimmt die Maschine den Namen mit und auf der Frühjahrsmesse in Köln 1952 wird sie als „Pfenningsbergs CONSTRUCTA“ ausgestellt.<ref>Die Constructa Werke GmbH, 1965 in: Ordner Unterlagen-Sammlung (Allgemein) 1951-1958 Constructa Firmengeschichte, BSH-Konzernarchiv, S. 7.</ref>


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