Die Zeolith-Trocknung: Unterschied zwischen den Versionen

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Was hat eine energieeffiziente Geschirrspülmaschine mit einem selbstkühlenden Bierfass gemeinsam? Auf den ersten Blick natürlich wenig. Aber wenn man sich das Innenleben der beiden Erfindungen genauer ansieht, stößt man auf ein faszinierendes Material: Zeolith.
Was hat eine energieeffiziente Geschirrspülmaschine mit einem selbstkühlenden Bierfass gemeinsam? Auf den ersten Blick natürlich wenig. Aber wenn man sich das Innenleben der beiden Erfindungen genauer ansieht, stößt man auf ein faszinierendes Material: Zeolith.


===== '''Was ist Zeolith?''' =====
===== Was ist Zeolith? =====
Zeolith ist ein Mineral, das aus vulkanischem Naturgestein gewonnen und industriell hergestellt wird. Es hat ganz besondere Eigenschaften, die sich die Entwickler der BSH zu Nutze machen: „Zeolith eignet sich dafür deshalb so gut, weil es eine Kristallstruktur mit einer sehr hohen inneren Oberfläche und vielen Kanälen besitzt. 1 kg Zeolith hat die gleiche Oberfläche wie 140 Fußballfelder! Sein Wasseraufnahmevermögen ist damit sehr hoch", erklärt BSH-Entwicklungsingenieur Kai Paintner aus Dillingen, der für die Verfahrensentwicklung „Sorptionsprozess“ zuständig ist.[1]
Zeolith ist ein Mineral, das aus vulkanischem Naturgestein gewonnen und industriell hergestellt wird. Es hat ganz besondere Eigenschaften, die sich die Entwickler der BSH zu Nutze machen: „Zeolith eignet sich dafür deshalb so gut, weil es eine Kristallstruktur mit einer sehr hohen inneren Oberfläche und vielen Kanälen besitzt. 1 kg Zeolith hat die gleiche Oberfläche wie 140 Fußballfelder! Sein Wasseraufnahmevermögen ist damit sehr hoch", erklärt BSH-Entwicklungsingenieur Kai Paintner aus Dillingen, der für die Verfahrensentwicklung „Sorptionsprozess“ zuständig ist.[1]


Gemeinsam mit dem Zentrum für angewandte Energieforschung entwickelt das Geschirrspülerwerk Dillingen 2008 mithilfe von Zeolith den damals energieeffizientesten Geschirrspüler der Welt. Dafür erhalten die Partner 2009 den Bayerischen Energiepreis und den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt.
Gemeinsam mit dem Zentrum für angewandte Energieforschung entwickelt das Geschirrspülerwerk Dillingen 2008 mithilfe von Zeolith den damals energieeffizientesten Geschirrspüler der Welt. Dafür erhalten die Partner 2009 den Bayerischen Energiepreis und den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt.


===== '''Wie funktioniert die Zeolith-Trocknung in Geschirrspülern?''' =====
===== Wie funktioniert die Zeolith-Trocknung in Geschirrspülern? =====
Zeolith ist von zentraler Bedeutung für die Sorptionstrockung – so der wissenschaftliche Begriff. Die Sorptionstrocknung besteht aus zwei Phasen: der Adsorption (Entnahme der Feuchtigkeit) und der Desorption (Wiederabgabe der Feuchtigkeit).[2]
Zeolith ist von zentraler Bedeutung für die Sorptionstrockung – so der wissenschaftliche Begriff. Die Sorptionstrocknung besteht aus zwei Phasen: der Adsorption (Entnahme der Feuchtigkeit) und der Desorption (Wiederabgabe der Feuchtigkeit).[2]


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Im nächsten Waschvorgang nutzt der Geschirrspüler das gespeicherte Wasser wieder: Die Zeolith-Granulate werden erhitzt und geben das Wasser als feuchte Luft in den kalten Vorspülprozess ab, in dem es kondensiert. Dadurch regeneriert sich das Zeolith-Granulat und kann in der Trockenphase wieder Wasser aufnehmen.
Im nächsten Waschvorgang nutzt der Geschirrspüler das gespeicherte Wasser wieder: Die Zeolith-Granulate werden erhitzt und geben das Wasser als feuchte Luft in den kalten Vorspülprozess ab, in dem es kondensiert. Dadurch regeneriert sich das Zeolith-Granulat und kann in der Trockenphase wieder Wasser aufnehmen.


===== '''Weniger Energie hilft der Umwelt und spart Geld''' =====
===== Weniger Energie hilft der Umwelt und spart Geld =====
Es braucht weniger Energie, die Zeolith-Granulate zu erhitzen, als das Geschirr im Spülinnenraum. Diese Einsparung lässt sich messen: etwa 0,15 kWh pro Spülgang oder etwa 15 Prozent weniger Energie.[5]
Es braucht weniger Energie, die Zeolith-Granulate zu erhitzen, als das Geschirr im Spülinnenraum. Diese Einsparung lässt sich messen: etwa 0,15 kWh pro Spülgang oder etwa 15 Prozent weniger Energie.[5]


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Die Zeolith-Trocknung ist wartungsfrei und hält ein Geräteleben lang. Die Technologie bietet noch weitere Vorteile: Wenn am Ende des Programms die Tür geöffnet wird, gibt es keine Dampfwolke und das Geschirr ist handwarm, so dass man sich beim Ausräumen nicht mehr die Finger verbrennt.[8]
Die Zeolith-Trocknung ist wartungsfrei und hält ein Geräteleben lang. Die Technologie bietet noch weitere Vorteile: Wenn am Ende des Programms die Tür geöffnet wird, gibt es keine Dampfwolke und das Geschirr ist handwarm, so dass man sich beim Ausräumen nicht mehr die Finger verbrennt.[8]


== '''Einzelnachweise''' ==
== Einzelnachweise ==
[1]              BSH-Konzernarchiv, A05-0032, inform 2009/2 Juni, S. 27.
[1]              BSH-Konzernarchiv, A05-0032, inform 2009/2 Juni, S. 27.


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