Die Fabrik Nauen: Unterschied zwischen den Versionen

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1991 beginnen die Planungen für eine neue Trocknerreihe, die zur Hausgerätefachmesse Domotechnica vier Jahre später vorgestellt werden soll. Außerdem ist eine neue Toplader-Waschmaschinenreihe geplant.
1991 beginnen die Planungen für eine neue Trocknerreihe, die zur Hausgerätefachmesse Domotechnica vier Jahre später vorgestellt werden soll. Außerdem ist eine neue Toplader-Waschmaschinenreihe geplant.


Die BSH<ref>Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.</ref> entscheidet, für die neuen Produkte nicht das Berliner Stammwerk auszubauen, sondern eine komplett neue Fabrik zu errichten. Es folgen Standortuntersuchungen in Brandenburg, Sachsen und Tschechien. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur, der Nähe zu Berlin, der günstigen geographischen Lage für den internationalen Versand sowie wegen staatlicher Wirtschaftsförderung in Millionenhöhe fällt die Entscheidung für Brandenburg. Außerdem 1992 folgen dann die Freigabe durch die Gesellschafterdelegation, der Planungsbeginn, der Bauantrag und der Erwerb eines Industriegrundstücks in Nauen.<ref>BSH-Konzernarchiv, Tochtermann BSH Historie Ordner III.</ref> Ziel ist die Produktion von Waschgeräten für den internationalen Markt. Schließlich ist der Bau geschafft und im August 1994 läuft die erste Vorserie vom Band. Der Serienanlauf der Trocknerproduktion beginnt im März 1995.
Die BSH<ref>Die BSH wird 1967 als Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.</ref> entscheidet, für die neuen Produkte nicht das Berliner Stammwerk auszubauen, sondern eine komplett neue Fabrik zu errichten. Es folgen Standortuntersuchungen in Brandenburg, Sachsen und Tschechien. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur, der Nähe zu Berlin, der günstigen geografischen Lage für den internationalen Versand sowie wegen staatlicher Wirtschaftsförderung in Millionenhöhe fällt die Entscheidung für Brandenburg. Außerdem 1992 folgen dann die Freigabe durch die Gesellschafterdelegation, der Planungsbeginn, der Bauantrag und der Erwerb eines Industriegrundstücks in Nauen.<ref>BSH-Konzernarchiv, Tochtermann BSH Historie Ordner III.</ref> Ziel ist die Produktion von Waschgeräten für den internationalen Markt. Schließlich ist der Bau geschafft und im August 1994 läuft die erste Vorserie vom Band. Der Serienanlauf der Trocknerproduktion beginnt im März 1995.


Die Geschäftsführung konstatiert: „Mit der neuen Dunstabzugshaubenfabrik im badischen Bretten und einem neuen Wäschetrocknerwerk in Nauen/Brandenburg haben wir zwei hochmoderne, schlanke Fabriken mit günstigen Kostenstrukturen realisiert.“<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0018, inform 1995/1, S. 2.</ref> 1995 folgt die Serienproduktion der Toplader-Waschmaschinen.<ref>BSH-Konzernarchiv, A01-0012, Geschäftsbericht 1994, S. 4.</ref> Die etwa 400 Mitarbeiter fertigen in diesem Jahr rund 400.000 Geräte, zwei parallele Montagelinien ermöglichen eine flexible Produktion.<ref>BSH-Konzernarchiv, A01-0012, Geschäftsbericht 1994, S. 4. BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 10.</ref>
Die Geschäftsführung konstatiert: „Mit der neuen Dunstabzugshaubenfabrik im badischen Bretten und einem neuen Wäschetrocknerwerk in Nauen/Brandenburg haben wir zwei hochmoderne, schlanke Fabriken mit günstigen Kostenstrukturen realisiert.“<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0018, inform 1995/1, S. 2.</ref> 1995 folgt die Serienproduktion der Toplader-Waschmaschinen.<ref>BSH-Konzernarchiv, A01-0012, Geschäftsbericht 1994, S. 4.</ref> Die etwa 400 Mitarbeiter fertigen in diesem Jahr rund 400.000 Geräte, zwei parallele Montagelinien ermöglichen eine flexible Produktion.<ref>BSH-Konzernarchiv, A01-0012, Geschäftsbericht 1994, S. 4. BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 10.</ref>
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So zieht 1995 der damalige Leiter des Werkes Nauen, Udo Barthel, ein erstes Fazit: „Der generelle Eindruck nach dem ersten Jahr der Fertigung von Wäschetrocknern in Nauen ist sehr positiv, denn es ist uns gelungen … einen reibungslosen Hochlauf der Fertigung sicherzustellen. Bereits im September hatten wir dann Produktivitätswerte erreicht, die wir erst für 1996 erwartet hatten. Der Arbeitseinsatz und Eifer aller Mitarbeiter ist einmalig und kaum zu überbieten.“<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0019, inform 1996/1, S. 14.</ref>
So zieht 1995 der damalige Leiter des Werkes Nauen, Udo Barthel, ein erstes Fazit: „Der generelle Eindruck nach dem ersten Jahr der Fertigung von Wäschetrocknern in Nauen ist sehr positiv, denn es ist uns gelungen … einen reibungslosen Hochlauf der Fertigung sicherzustellen. Bereits im September hatten wir dann Produktivitätswerte erreicht, die wir erst für 1996 erwartet hatten. Der Arbeitseinsatz und Eifer aller Mitarbeiter ist einmalig und kaum zu überbieten.“<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0019, inform 1996/1, S. 14.</ref>


Dieser Eifer zeigt sich auch in der Gestaltung des Areals um das neugebaute Werk. 60 Freiwillige verteilen die ausgehobenen Erdmassen, immerhin 56.000 cbm, an einem Samstagseinsatz im Mai 1996 und begrünen das Areal mit 4000 schnell wachsenden Pflanzen. Da sich mehr Freiwillige melden als die Initiatoren annehmen, ist die Arbeit schon bis zum gemeinsamen Mittagessen geschafft.<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0019, inform 1996/2, S. 7.</ref>
Dieser Eifer zeigt sich auch in der Gestaltung des Areals um das neu gebaute Werk. 60 Freiwillige verteilen die ausgehobenen Erdmassen, immerhin 56.000 cbm, an einem Samstagseinsatz im Mai 1996 und begrünen das Areal mit 4.000 schnell wachsenden Pflanzen. Da sich mehr Freiwillige melden als die Initiatoren annehmen, ist die Arbeit schon bis zum gemeinsamen Mittagessen geschafft.<ref>BSH-Konzernarchiv, A05-0019, inform 1996/2, S. 7.</ref>


Etwa 75 Prozent der in Nauen produzierten Waschmaschinen werden ins Ausland exportiert.<ref>BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 11.</ref> Für die logistische Leistung wird die BSH Tochterfirma Hausgeräte Nauen Service GmbH 1997 mit dem Deutschen Logistikpreis ausgezeichnet.<ref>BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 4.</ref>
Etwa 75 Prozent der in Nauen produzierten Waschmaschinen werden ins Ausland exportiert.<ref>BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 11.</ref> Für die logistische Leistung wird die BSH Tochterfirma Hausgeräte Nauen Service GmbH 1997 mit dem Deutschen Logistikpreis ausgezeichnet.<ref>BSH-Standort-Nauen-Informationsflyer, S. 4.</ref>

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