Bad Neustadt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2023, 09:25 Uhr
1937 gründen die Siemens-Schuckert-Werke das Elektromotorenwerk II in Bad Neustadt an der Saale. Das Werk produziert zunächst Elektromotoren für Hausgeräte, später wird die Produktion um Bodenpflegegeräte erweitert. Die Fabrik wird sofort zum wichtigsten Arbeitgeber der Region. Mit Wirkung vom 1.10.1996 wird der Teil des Werks, der exklusiv für die Marken Bosch und Siemens produziert, von der BSH[1] übernommen. Das gesamte Personal von 550 Mitarbeitern und die Produktionsanlagen gehen auf die BSH über. Die Werksgebäude bleiben Eigentum der Siemens AG und werden langfristig durch die BSH angemietet. Entwicklung, Fertigung und Logistik von mehr als 1,5 Millionen Bodenpflegegeräten pro Jahr werden so aus einer Hand gesteuert. Zum Zeitpunkt der Übernahme angestellte Überlegungen, die Fertigung aus Kostengründen in ein Niedriglohnland zu verlegen, werden abgelehnt.[2]
Kompetenzzentrum für Bodenpflege
Seit der Aufnahme der Produktion sind in Bad Neustadt über 70 Millionen Staubsauger produziert worden. Im Jahr 2010 erzielt das traditionsreiche Staubsaugerwerk mit einer Produktionssteigerung von über 10 Prozent und fast zwei Millionen Geräten eine neue Rekordmarke.[3] 2015 werden mehr als 300 verschiedene Geräteversionen von rund 450 Mitarbeitern hergestellt.[4] Im ebenfalls dort angesiedelten BSH-Kompetenzzentrum für Bodenpflege arbeiten mehr als 50 Entwickler. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen und Universitäten entwickeln sie neue innovative Produkte, die sich an den Bedürfnissen der Kunden und an ökologischen Vorgaben orientieren. Jährlich werden hier bis zu zwei neuen Gerätereihen entwickelt und in Produktion gegeben. Daraus resultierend sind bis heute circa 1.200 Entwicklungen zum Patent angemeldet worden.[5] Im Jahr 2000 wird neben dem Werk zusätzlich ein Erprobungszentrum zur Verbesserung der Qualitätsstandards aufgebaut.[6] BSH-intern nimmt Bad Neustadt (neben den Standorten Berlin, Traunreut und München) zwischen den Jahren 1998 und 2000 an einem Testprojekt zur Einführung eines einheitlichen Personalmanagement-Systems SAP-HR (Human Resources) auf R3-Basis teil.[7] Das Unternehmen nimmt seine regionale, gesellschaftliche Verantwortung ernst, die lokale Behindertenwerkstatt „Lebenshilfe“ ist ein fester und zuverlässiger Partner.
Meilensteine der Staubsaugerentwicklung
Meilensteine der Staubsaugerentwicklung in Bad Neustadt sind beispielsweise 1980 der erste Staubsauger mit Saugkraftautomatik, 1992 der erste Staubsauger mit Hygienefilterung, der beutellose Staubsauger mit Sensor-Bagless-Technologie von 2009, der Testsieger der Stiftung Warentest 2014 der Siemens Q5.0 extreme silencePower oder das hoch effiziente neue Staubsaugergebläse B44 (Blower for four) von 2015.
Meilensteine und Innovationen aus Bad Neustadt
Jahr | Entwicklung |
---|---|
1954 | Fertigung des 1-millionsten Staubsaugers |
1980 | Erster Staubsauger der Welt mit Saugkraftautomatik |
1984 | Erster vollautomatisierte Fertigungslinie für Gebläse |
1992 | Erster Staubsauger mit Hygienefilterung |
2000 | Aufbau des Erprobungszentrums zur Verbesserung der Qualitätsstandards |
2009 | Beutelloser Staubsauger mit intelligenter Sensor-Bagless-Technologie |
2010 | Bionik-Geruchsfilter |
2011 | Leisester Bodenstaubsauger ohne Beutel am Markt |
2012 | Tierhaardrüse |
2014 | Staubsauger mit powerSensor Technologie |
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Einzelnachweise
- ↑ Die BSH wird 1967 als Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH gegründet - abgekürzt BSHG. 1998 wird der Name in Bosch Siemens Hausgeräte GmbH geändert, die neue Abkürzung lautet BSH. Seit dem Verkauf der Siemens-Anteile der BSH an die Robert Bosch GmbH heißt das Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH und wird weiterhin mit BSH abgekürzt.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A05-0019, inform 1996/04, S. 34.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, A01-0028, Geschäftsbericht 2010, S. 40.
- ↑ BSH-Standort-Bad Neustadt-Informationsflyer, S. 10f.
- ↑ BSH-Standort-Bad Neustadt-Informationsflyer, S. 3.
- ↑ BSH-Standort-Bad Neustadt-Informationsflyer, S. 4f.
- ↑ BSH-Konzernarchiv, D01.08-0003, Der heiße Ofen 1998/03, S. 4.